Jetzt bin ich bereits seit fast drei Wochen in meinem neuen Job tätig und möchte gern einen Einblick in mein Leben als Tauchlehrer im Blue Water Dive Resort geben. Vorweggennommen: Es ist eine äußerst zeitintensive Beschäftigung, die mindestens 60 Stunden in der Woche in Anspruch nimmt. Warum mir diese dennoch nicht anstrengend vorkommt und ich selten so glücklich mit einer beruflichen Herausforderung war, soll der folgende typische Tagesablauf belegen:
Gegen 7:45 Uhr werde ich (gekleidet in Shorts, Shirt und Flip Flops) vom Transferbus abgeholt, um pünktlich um acht in der Basis einzutreffen. Hier bereitet man die Ausrüstung sowie die Aufteilung auf die einzelnen Tauchboote vor und begrüßt die ankommenden Gäste. Diese erscheinen bestens gelaunt, weil sie sich auf das Bevorstehende freuen und hierfür sogar freiwillig und gern zahlen. Dadurch, dass sie mich als einen der Menschen sehen, der Ihnen den Tag positiv gestaltet, sind alle ausgesprochen nett zu mir und dankbar für die Zeit, die ich mir für sie nehme.
Nun geht es auf einem Pick-Up in den nahegelegenen Hafen, um die Schiffe zu betreten. Nach der Begrüßung durch den zuständigen Tauch-Guide (in Verbindung mit großem Applaus der Gäste für den Kapitän, die Bootscrew und die anwesenden Tauchlehrer) macht es sich jeder gemütlich für die Fahrt zum Tauchplatz, die je nach Ziel zwischen einer halben und drei Stunden dauern kann. Kurz vor dem Tauchen gibt es ein Briefing, in dem die Besonderheiten des Platzes erläutert werden. Anschließend geht es endlich ins Wasser.
Nach dem Tauchgang ist Mittagessen angesagt. Es ist unglaublich, was der Koch in seiner kleinen Kombüse so alles auf den Tisch zaubert. Die großzügige Pause bis zum nächsten Dive nutzt jeder auf seine Art: Sonnenbaden, Faulenzen, Baden, Lesen, Schlafen oder einfach nette Gespräche führen.
Gegen späten Nachmittag kehren wir in die Basis zurück, wo dann das Logbuch geschrieben (das Poesie-Album des Tauchers, in dem alle Besonderheiten vermerkt, abgestempelt und unterschrieben werden) und der Tag mit einem oder mehreren Getränken beendet wird. Zu diesen wird man meistens von den Gästen eingeladen. Gegen 18.30 Uhr organisiert das Office gemeinsam mit den Tauchlehrern den nächsten Tag, bevor es mit dem Transferbus nach Hause geht. Ist dieser Ablauf anstrengende Arbeit? Für mich fühlt es sich eher wie Aktiv-Urlaub an!
