Glückliche Gäste

 

Natürlich erlebt man beim Tauchen die schönsten Sachen unter Wasser. Dennoch sind es die Menschen bzw. die Geschichten dahinter, die den besonderen Reiz der Tätigkeit des Tauchlehrers ausmachen. Man stößt auf ein Sammelsurium unterschiedlichster Persönlichkeiten, Altersklassen und taucherischer Fähigkeiten. So gibt es die alten Hasen mit teilweise hunderten oder auch tausenden von Tauchgängen wie auch den "Schnuppertaucher", der zum ersten Mal seine Erfahrungen in diesem für Menschen eher unüblichen Lebensbereich macht.

 

Hier ein paar Beispiele: Gisela beispielsweise ist eine Dame im stolzen Alter von 77 Jahren, die ihren Tauchschein erst vor zwei Jahren absolvierte! Sie hat bei uns allen den höchsten Respekt hervorgerufen und gezeigt, dass alles möglich ist, wenn man es nur will. Händchenhaltend erlebten wir beide fantastische Tauchgänge und ihre anschließende Freude sowie die glänzenden Augen haben mir immer wieder vor Augen geführt, warum ich Instructor geworden bin.

 

Die zauberhafte Gisela im Verbund mit ihrem Buddy
Die zauberhafte Gisela im Verbund mit ihrem Buddy

 

Cedrik war mit 14 Jahren mein bisher jüngster Buddy. Die ersten zwei Tauchgänge hatte er soviel Angst, dass er nicht abtauchen mochte und mit Tränen in den Augen an Bord ging. Mit viel Geduld und Taktik klappte es später dann doch und er machte sich hervorragend.  Sein Vater war unglaublich stolz und wollte gar nicht aufhören, mir zu danken sowie Getränke auszugeben. Unten ein Bild vom glücklichen Cedrik in perfekter Tarierung.

 

Cedrik in Action
Cedrik in Action

 

Die meisten Gäste im Blue Water Dive Resort kommen aus Deutschland, dennoch sind immer wieder auch internationale Kunden vertreten. Mein bislang exotischter Gast war Suleyman aus Tansania, mit dem ich tiefsinnige Diskussionen über sein Land, seine Religion und das Leben im Allgemeinen führte. Des Weiteren war ich mit Mike aus Holland und Karin aus der Schweiz unterwegs. Unsere Gespräche an Bord waren eine lustige Mischung aus Deutsch, Englisch und Schwiitzer-Dütsch:

 

 

Unterwasser gibt es dann nur eine Sprache - über die handelsüblichen Handzeichen. Gewisse Zeichen sind in der ganzen Welt vorgegeben, jedoch gilt grundsätzlich: alles ist möglich, sofern man sich verständlich machen kann. Teilweise gibt es extrem witzige Situationen. Wie erklärt man beispielsweise seinem Buddy, dass man soeben einen Fledermausfisch entdeckt hat? Elisabeth hat sich diesbezüglich Unterwasser auf den Kopf gestellt und mit den Fingern zwei Vampirzähne imitiert. Das gelang nur mäßig aber unser Lachen war ihr sicher! Der grundsätzlich schönste Ausdruck ist jedoch noch immer ein zufriedenes Lächeln im Gesicht eines Gastes:

 

 

Viel Spaß hatte ich mit Andreas, Bernd, Britta und Franziska. Unseren ersten Tauchgang hatten wir bei heftiger Strömung, nachdem uns das Boot an einem falschen Platz abgeworfen hatte. Dennoch erreichten wir die geplanten Zielpunkte, was uns gewissermaßen zusammenschweißte. Es folgte unter anderem eine gemeinsame Wracktour (fünf Wracks in zwei Tagen!) mit einer weiteren außergewöhnlichen Erfahrung: beim Rückweg am Verbindungsseil zwischen Wrack und Tauchboot hatten wir auf einmal nur noch das lose Ende des Taues in der Hand, da dieses zwischenzeitlich gerissen war. Auch diese Situation wurde gemeistert.

 

Das Titelbild zeigt Fritz, Kathrin, Alexandra, Maren und Christian, mit denen ich die bisher meiste Zeit verbracht habe. Beginnend war es eine Begleitung als Dive-Guide beim Eingewöhnungstauchgang, bevor ich anschließend alle zu Advanced-Open-Water-Diver ausbilden durfte. Bei den daraus resultierenden Tauchgängen (Tarieren in Perfektion, Tieftauchen, Navigation, Nacht- und Strömungstauchen) hatten wir wunderbare und emotionale Momente, die für uns alle in langer Erinnerung bleiben dürften. Als Dank haben sie mir mit dem oberen Foto (siehe Titelbild) eine große Freude bereitet.