(Schwieger-)Mama war da!! Auch sie nahm erhebliche Reisestrapazen in Kauf, um uns zu besuchen und gleichzeitig ihr geliebtes Ägypten wiederzusehen. Seit ich, Thorsten, denken kann (was ja schon ziemlich lange der Fall ist), war Mama von diesem Land und insbesondere der Geschichte fasziniert. Zuletzt war sie vor 17 Jahren in Verbindung mit einer Nilkreuzfahrt vor Ort. So gesehen war unsere gemeinsame Woche nicht nur ein wunderbares Wiedersehen, sondern eine Art Zeitreise in die Vergangenheit.
Da mir die Basisleitung zu diesem besonderen Anlass freundlicherweise drei freie Tage spendiert hatte (Dank an Dirk und Helle!), konnten wir viel gemeinsame Zeit verbringen. Es wurde stets ausgiebig geschlemmt, Bauchtanz und Derwisch im Bordiehn's beobachtet, auf der Marina flaniert, Deutschland-Polen in der Caribbean-Bar angeschaut und wir besuchten weitere im Reisetagebuch bereits beschriebene markante Orte. So erfreute sich Marie (so Schwieger-Mamas Spitzname) als große Tierliebhaberin beispielsweise über die Aufenthalte im Blue-Moon Animalcenter sowie im Katzencafé:
Ein Höhepunkt für uns Drei war ohne Frage der Tagesausflug nach Luxor. Nach einer vierstündigen Autofahrt erreichten wir das Tal der Könige und schauten uns verschiedene antike Grabstätten an. Weiter ging es zum Tempel von Hatschepsut und den Kolossen von Memnon, bevor es nach einer Bootsfahrt auf dem Nil in Verbindung mit einem Mittagessen zum imposanten Karnak-Tempel ging.
Bei Temperaturen von 46°C erlebten wir Weltgeschichte und nicht selten dachte ich an 1981 zurück, als Mama mir als Butschie von 12 Jahren bei der Ausstellung in Hamburg die Artefakte aus dem Sensationsfund des Grabes von Tutanchamun erläuterte. Schon damals war ich beeindruckt aber auch ein wenig ungeduldig, da ich unbedingt noch in den HSV-Fanshop wollte. Heute konnte ich, gemeinsam mit meinen beiden wichtigsten Frauen, die Führung des hervorragenden Reiseleiters Mohamed uneingeschränkt genießen!
Um geruhsame Stunden einzubauen, legten wir einen Tag im Hotel von Mama ein und ließen ihr darüber hinaus Freiraum zur freien Gestaltung. Da ich irgendwann wieder arbeiten durfte, haben wir einen Einblick in meinen Alltag als Tauchlehrer mit einem Ausflug auf dem Schiff verbunden. Zusammen mit der Maus genoss Mama die Fahrt auf dem Meer, das Flachsen mit der ägyptischen Bootscrew und den Ablauf meines Tagesablaufes. Jetzt kann auch sie meine Leidenschaft nachvollziehen, ohne dabei Ängste zu entwickeln.
Unsere gemeinsame Woche ging viel zu schnell herum aber es bleiben zahlreiche Erinnerungen an intensive und emotionale Momente. Da Geld und Zeit bei uns früher knapp waren, hatten wir nur wenig Gelegenheit, gemeinsam zu verreisen (mit Ausnahme der regelmäßigen und von uns geliebten Herbstferien auf Sylt!). Daher betrachten wir heute jedes gemeinsame Erlebnis als Geschenk, von denen hoffentlich noch viele folgen werden!
