Das Wetter am Roten Meer ist grundsätzlich beständig schön. Jetzt, im Frühling, liegen die Tagestemperaturen meist um 30°C bei blauem Himmel mit unterschiedlichen Windstärken. Dennoch durften wir schon Kapriolen erleben. Zweimal gab es kurze Regengüsse (ganz schön viel bei statistisch nur vier Regentagen im Jahr...) und ein dreitägiger Sandsturm (s. Titelbild) verhinderte sogar unsere Ausfahrten mit den Tauchbooten. Bei angenehmeren Bedingungen besuchten wir in unserer Freizeit das Blue Moon Animal Center am Tag der offenen Tür und erfreuten uns an bekannten Gesichtern und Fellnasen:
Zum Verkehr hatten wir uns ja schon im letzten Jahr öfter mal geäußert. Die Regel ist, dass es keine Regeln gibt. Kommuniziert wird über ständiges Hupen und tatsächlich scheint man sich darüber zu verstehen. Es ist selbstverständlich, dass man sich nicht anschnallt, die Fenster sind aufgrund der Hitze maximal geöffnet (Klimaanlage haben nur wenige Autos) und gern lässt man alle anderen an lauter Musik teilhaben. Auf dem nächsten Foto kann man übrigens bei genauer Betrachtung erkennen, das zwei kleine Kinder während der gesamten Fahrt aus dem Schiebedach des BMW's herausschauten und dabei riesigen Spaß hatten...
Ein aufregendes Ereignis war eine ägyptische Hochzeit, an der wir teilnehmen durften. Lucy und Emad nahmen uns und ein weiteres befreundetes Pärchen mit, was kein Problem darstellte, da grundsätzlich jeder Gast willkommen ist. Wir waren die einzigen Europäer und es gab überraschte Blicke. Dennoch wurden wir mit höchster Gastfreundlichkeit empfangen und lächelnd zum Mitmachen animiert. Bei hämmernder Musik tanzten alt und jung und das äußerst hübsche Hochzeitspaar wurde stürmisch gefeiert. Die Kleidung spielte überhaupt keine Rolle. Nur das Brautpaar und die Familie waren festlich gekleidet, während alle anderen anhatten, worin sie sich am wohlsten fühlten. So waren sowohl die Vollverschleierung als auch der coole HipHop-Dress zu sehen.
Aufgrund verschiedener Anfragen möchten wir über die Sicherheitslage in Ägypten berichten. Vor mehreren Wochen gab es in zwei Städten Anschläge auf koptische Kirchen und in deutschen Medien hieß es sofort: "Terror in Ägypten". Ändert sich damit etwas für das Leben und Urlaub am Roten Meer? Von uns ein klares Nein. Es ist hier nicht anders als vorher und schon gar nicht gefährdeter als beispielsweise in Europa. Leider belegen dieses die Terrorakte in Städten wie Paris, London, Stockholm, Brüssel, Berlin oder zuletzt in Manchester. Ohne Frage ist festzustellen, dass die Welt grundsätzlich instabiler geworden und Sicherheit trügerisch ist. Katy und ich gehören zu den Menschen (und dieses ohne Wertung!), die sich von solchen Situationen in keinster Weise beeinflussen lassen. Der gefährlichste Ägypter, dem wir hier begegnet sind, ist hier zu erkennen:
Zu guter Letzt müssen wir natürlich auf unseren HSV eingehen. Jeder dürfte inzwischen mitbekommen haben, für welchen Verein unser Herz schlägt und mit welcher Leidenschaft speziell ich leide oder mich erfreue. Mit größter Wahrscheinlichkeit sind meine Falten und grauen Haare insbesondere der Nervenanspannung in Verbindung mit den Abstiegskämpfen der letzten Jahre geschuldet. Den Krimi am letzten Spieltag verfolgte ich über den Ticker auf meinem Handy in der mit vielen Tauchern gefüllten Tauchbasis. Beim Siegtreffer in der vorletzten Minute rannte ich wie Jürgen Klopp in seinen besten Zeiten hüpfend zum Meer und schrie meine Freude heraus. Beim erlösenden Schlusspfiff applaudierten mir dann sogar alle anwesenden Gäste, auch wenn nicht wenige meinem Klub den Abstieg gewünscht hatten. Mal wieder ist es gut gegangen aber für die Zukunft wünschen sich die Riecks und die auf der folgenden Aufnahme dargestellten Edelfans bitte entspanntere Saisonverläufe. In diesem Sinne bis Ende Juni und: NUR DER HSV!!
