Februar 2018 (Unterwasserwelt)

 

Das Rote Meer gehört zu den schönsten Tauchgebieten der Welt. Während das Great Barrier Reef, Thailand oder auch die Malediven mit absterbenden Riffen aufgrund der Korallenbleiche zu kämpfen haben, ist die Unterwasserwelt hier noch in Ordnung. Besonders im flachen Bereich tobt das Leben inmitten bunter Korallen. Von mikroskopisch kleinen Lebewesen bis zu Walhaien ist alles vertreten. Natürlich sind die letztgenannten sanften Riesen aufgrund ihrer Maße (s. Foto mit meinem Kollegen Nasser) und des seltenen Erscheinens die Superstars. Sie gelten als die größten Fische des Meeres und ernähren sich von Plankton und Kleinstlebewesen. 

  

 

Wenn überhaupt, so erlebt man Walhai am ehesten beim Schnorcheln und dieses in der Zeit zwischen Sommer und Herbst. Im November hatten wir einmal ein Erlebnis, welches keiner der Anwesenden jemals vergessen dürfte. Während eines Tauchganges kam ein Exemplar vorbei und blieb sage und schreibe fast 20 Minuten bei uns. Es schien so als wenn er förmlich mit uns spielen wollte! 

  

 

Immer wieder schön anzuschauen, sind die teilweise imposanten Schwärme. Manchmal sind sie so dicht, dass man nicht hindurchschauen kann und es ist ein Erlebnis, mittendrin zu sein. Die Ansammlung dient dem Schutz vor Jägern und manchmal gibt es plötzliche sowie einheitliche Richtungsänderungen, die auf diese Art einen großen Fisch simulieren sollen. Fressen und gefressen werden ist hier der natürliche Ablauf.

  

 

Der Oktopus ist ein wahrer Verwandlungskünstler und in der Lage, sich farblich dem jeweiligen Untergrund anzupassen. Gern versteckt er sich in Löchern oder schwebt über dem Boden. Immer wieder erleben wir lustige Situationen mit ihm. Mal sahen wir, wie er mit allen Tentakeln Barsche wegboxte (Sieg nach Punkten für den Kraken...) oder aber, wie er eine UW-Kamera nicht loslassen und in seinen Besitz nehmen wollte.

 

 

Es gibt mehrere Meister der Tarnung. Sucht man in der oberen Fotoleiste beispielsweise den Angler-, den Stein- oder den Krokodilsfisch, so ist schon genaues Hinschauen erforderlich. Muränen und Rotfeuerfische haben zwar ein unberechtigterweise bedrohliches Image, jedoch sind sie harmlos, so lange man sie nicht anfasst. Das ist ohnehin ein fester Grundsatz und dieses nicht nur, weil so einiges unter Wasser giftig ist!

 

 

Einige Fische knabbern ständig an Korallen oder wühlen den Sandboden auf, um nach Nahrung zu suchen. Dieses führt manchmal zu regelrechten Verwehungen, die wie Nebelschwaden aussehen. Das obere Bild dokumentiert dieses eindrucksvoll. Teilweise entstehen diese "Wolken" aber auch durch Taucher, die mit ihren Flossenschlägen den Boden aufwirbeln zur Freude insbesondere der Fotografen....   

 

 

Manche Arten sind einfach bildhübsch (siehe oben links den juvenilen Imperator-Kaiserfisch) oder auch total niedlich. Sieht man kleine Koffer- bzw. Kugelfische wie Hubschrauber umherfliegen, die Nemos ihre Anemone mutig verteidigen oder die neugierigen Blicke einer Garnele, so geht einem das Herz auf. Dieses gilt ebenso für viele Pärchen, die sich finden. Bei einigen heißt es, wenn sie sich gefunden haben, trennen sie sich nie mehr.

  

 

Auf nahezu jeder Wunschliste steht die beliebte Schildkröte. Meist ist sie recht scheu aber es gibt genauso Exemplare, die sehr neugierig sind. An einem speziellem Tauchplatz ist oftmals eine kleine Karett-Schildi anwesend, die jeden Taucher einzeln begrüßt und sich gar nicht trennen mag. Manchmal stoßen wir auf ein riesige grüne Schildkröte, die aussieht, als wenn sie die Hauptrolle in "Die unendliche Geschichte" gespielt hat.

 

 

Die bunten Korallen sind nicht nur schön in der Betrachtung - sie bieten vielen Lebewesen Heimat und zugleich Nahrung. Insbesondere, wenn man sich die Zeit nimmt, länger an einem Platz zu verweilen, wird man immer wieder neue Situationen entdecken. Oftmals wird vermutet, dass Korallen Pflanzen sind. Korrekterweise sind es empfindliche Nesseltiere, deren Schutz von großer Bedeutung ist.

 

 

Das obere Bild zeigt eine Begegnung mit einer Schule von Delfinen. Bei diesem Tauchgang hatten wir insgesamt 22 Exemplare, die längere Zeit mit uns spielten. So ein Zusammentreffen ist nicht planbar und ein äußerst glückliches Ereignis, über das sich alle Beteiligten riesig freuen. Jeder, der so etwas erlebt, wird es in seinem Leben nie wieder vergessen und das Lächeln weicht in so einem Moment nicht mehr aus dem Gesicht.

  

 

Der Großteil der Fotos auf dieser Seite wurde von Jeldrik (siehe oben) zur Verfügung gestellt. Er ist nicht nur ein total lieber und treuer Stammgast. Gleichzeitig ist er ein wenig positiv verrückt (siehe Foto oben rechts) und darüber hinaus ein fantastischer Fotograf. Jeldrik, vielen Dank, dass wir Deine Aufnahmen nutzen dürfen. Wir freuen uns schon auf unser nächstes Wiedersehen mit Dir, sowohl über als auch unter Wasser!

 

Wir melden uns im nächsten Monat mit einem Zwischenfazit nach dem ersten vergangenen Jahr in unserer neuen Heimat. Kinder, wo ist nur die Zeit geblieben....