Juni 2018 (Tauchkurse)

 

Mit dem Einverständnis der Maus, geht es aufgrund des Themas für diesen Blog überwiegend um meinen Tagesablauf. Gern möchte ich mich einem wichtigen Bestandteil meines Jobs als Tauchlehrer widmen, nämlich einigen der vielseitigen Kurse, mit denen ich zu tun habe. Auch wenn der Großteil meiner Arbeitszeit sich aus dem Guiden bzw. dem Begleiten von Tauchgängen an vielen unterschiedlichen und in der Anzahl über 50 Spots zusammensetzt, ist es immer wieder eine reizvolle Aufgabe, andere Menschen mit der Unterwasserwelt in Kontakt zu bringen, das Tauchen zu lehren oder auch Techniken zu erweitern. 

  

 

Der erste Berührungspunkt für noch nicht vom Leben unter Wasser infizierte Menschen ist das sogenannte "Schnuppertauchen", auch unter dem Fachbegriff "Discover Scuba Diver" bekannt. Hier geht es einfach darum, Fische anzuschauen und zu erörtern, ob einem die neue Umgebung gefällt. Als Einweisung gibt es eine kurze Theorie, dann wird eingekleidet sowie die Ausrüstung zusammengebaut und los geht es in unser schönes Hausriff.  Aus Gründen der optimalen Betreuung übernimmt bei uns jeweils ein Tauchlehrer einen Gast und als maximale Tauchtiefe werden 12 Meter nicht überschritten. Obwohl der Respekt bei den "Schnuppies" meist recht ausgeprägt ist, überwiegt die anschließende Begeisterung über das soeben Erlebte! 

   




 

Die Ausbildung zum Open Water Diver ist sozusagen der Einstiegskurs, um anschließend auf der ganzen Welt tauchen zu dürfen. Er geht grundsätzlich über vier Tage, die sich aus theoretischen Einheiten im Klassenraum sowie Übungstauchgängen im Meer zusammensetzen. Es handelt sich um eine sehr intensive Zeit, in der Abläufe, Techniken und vor allem Sicherheit im Vordergrund stehen. Die Ausbildung ist international anerkannt und erfolgt nach den Richtlinien des Tauchsportverbandes PADI (Professional Association of Diving Instructors), dem global größten Tauchsportverband mit einem Marktanteil von über 70 Prozent.

 

 

Das Einstiegsalter für den (Junior-) OWD beträgt zehn Jahre und nach oben sind keine Grenzen gesetzt. Die Grundvoraussetzung ist jedoch ein einwandfreier Gesundheitszustand. Zu diesem Zweck ist es immer sinnvoll, sich bereits im Heimatland von einem Arzt untersuchen zu lassen und im optimalen Fall ein entsprechendes Attest zu erhalten. Ich will nicht verschweigen, dass die vier Tage durchaus anstrengend und die zu erfüllenden Kriterien nicht ohne sind. Letztlich geht es um eine Sportart in einem für uns nicht üblichen Lebensraum, die bei falscher Ausübung große Risiken in sich birgt. Aber natürlich steht der Spaß an erster Stelle und meine Freude als auch Stolz sind stets sehr ausgeprägt, wenn ich beim Bestehen den Glanz in den jeweiligen Augen sehe! 

 




 

Um das Tauchen noch mehr zu vertiefen, ist der Kurs zum Advanced Open Water Diver der beste Weg. Unter Anleitung eines Tauchlehrers beinhaltet dieser fünf Bootstauchgänge, grundsätzlich mit den Bereichen Tarierung, Navigation, Nacht- (alternativ Wrack), Tief- und Strömungstauchen sowie die Vermittlung von theoretischen Kenntnissen zu diesen Modulen. Der Kurs ist praxisbezogen, es findet kein Unterricht im Schulungsraum statt und es ist keine Abschlussprüfung erforderlich. Erfahrungsgemäß sind der Lern- als auch der Spaßeffekt groß. Insbesondere die verwendeten Materialien wie beispielsweise Ringe, Bojen, Tennisbälle, Unterwasserspielzeug oder ein Kompass sorgen immer wieder für Erheiterung!  

  

 

Wiederholt gibt es Momente, die einen melancholisch werden lassen und schon fast kitschig erscheinen. Zu diesen gehört sicherlich das Erleben eines Sonnenunterganges direkt auf dem Roten Meer. In diesem Zusammenhang hat ein Gast das heutige Titelbild während meines Briefings zum Nachttauchgang erstellt. Habe ich sonst eigentlich immer die volle Aufmerksamkeit während der Vorstellung des bevorstehenden Tauchganges, ist diese in der Dämmerung naturgemäß eingeschränkt. Verständlicherweise bietet die versinkende Sonne den schöneren Anblick und auch die Gelegenheit auf ein eigenes romantisches Foto ist einfach zu groß.

 

Viele Grüße vom Black & White-Diver und bis zum Juli mit unserem nächsten Eintrag!