März 2019 (Kairo)

  

Wir nutzten unseren Winterurlaub unter anderem auch zu einem Ausflug nach Kairo. Es handelt sich um die Hauptstadt Ägyptens, direkt am Nil gelegen, die mit fast 20 Millionen Einwohnern zu den zwanzig größen Citys der Welt zählt. Und dieses ist zu merken. Es herrscht ein unglaubliches Treiben, was man vor allem auf den Straßen spürt. Dort, wo zwei Spuren ausgewiesen sind, fahren auch schon mal vier Fahrzeuge nebeneinander und Stau ist zu fast jeder Zeit Normalität, vom Hupen als Verständigung mal ganz abgesehen. Fährt man als Tourist hierher, so ist ein Besuch der nahegelegenen Pyramiden als auch des ägyptischen Museums fast Pflicht. 

 

 

Die Pyramiden von Gizeh befinden sich rund 15 km vom Kairoer Stadtkern entfernt. Sie entstanden vor über 4.500 Jahren, gehören zu den ältesten Bauwerken der Menschheit und sind das einzige erhaltene der sieben Weltwunder der Antike. Allein die Cheops-Pyramide hat eine Seitenlänge von 230 Metern, bei einer Höhe von ursprünglich 146 Metern. Es wurden ca. 2,3 Millionen Kalksteinquader verbaut, mit einem Gewicht von jeweils mindestens 2,5 Tonnen. Wir waren das zweite Mal dort und die Faszination ist ungebrochen. Man steht vor diesen unglaublichen Gebilden und fragt sich, wie Menschen so etwas in der damaligen Zeit errichten konnten.  

 


 

Im Gegensatz zu den Gräbern im Tal der Könige, wurden im Inneren keinerlei Inschriften und auch keine Mumien oder Grabbeigaben gefunden. Lange Zeit gingen die Gelehrten davon aus, dass Sklaven am Bau beteiligt waren, jedoch vermutet man nach neuesten Erkenntnissen, dass etwa 10.000 ägyptische Arbeiter für die Errichtung sorgten. Ungewiss ist hingegen, wie sie es gemacht haben. Das Rad war noch nicht erfunden und Flaschenzüge weit entfernt. Vermutlich dienten aufgeschüttete Rampen für den Transport der schweren Steine. Darüber hinaus umranken die Pyramiden unzählige Legenden und Mythen. Beispielsweise geht Erich von Däniken davon aus, dass Außerirdische die Auftraggeber dieser Bauwerke waren....

 


 

Vor den Füßen der Pyramiden und in etwa zeitgleich errichtet, thront die ca. 20 Meter hohe Sphinx. Sie stellt einen liegenden Löwen mit einem Menschenkopf dar und war die meiste Zeit, bis auf den Kopf, mit Sand bedeckt. Farbreste am Ohr lassen darauf schließen, dass die Figur ursprünglich bemalt war. Zur Funktion der Sphinx gibt es verschiedene Theorien und auch der Grund, warum die Nase fehlt, ist nicht geklärt. Bei dem letztgenannten tendiere ich persönlich ganz klar zur These, dass Obelix sie beim Hinaufklettern abgebrochen hat. (Siehe "Asterix und Kleopatra", ein Klassiker der Comicgeschichte!)

 


 

Die beiden oberen Fotos zeigen zum einen, dass auch starker Verkehr durchaus idyllisch aussehen kann und zum anderen die wunderbare Beleuchtung der Pyramiden am Abend. In regelmäßigen Abständen gibt es eine Lighshow in Verbindung mit der Erzählung einer dramatischen Geschichte und der dazu passenden Musik. Am nächsten Tag ging es für uns zum Fernsehturm bzw. dem "Cairo Tower" (siehe untere Fotos). Dieser hat eine Gesamthöhe von 187 Metern und von einer Plattform kann man wunderbar über Kairo blicken. Für den Besuch ist es eine gute Voraussetzung, schwindelfrei zu sein....

  

 

Absolut empfehlenswert ist ein Besuch des ägyptischen Museums, direkt am Tahrir-Platz gelegen (siehe untere Fotos). Mit mehr als 150.000 Artefakten aus verschiedenen Epochen ist es das weltweit größte Museum für ägyptische Kunst. Am bekanntesten sind ohne Frage die Funde aus dem Grab von Tutanchamun. Die Entdeckung durch Howard Carter im Jahr 1922 gilt bis heute als sensationellster Fund der Geschichte. Die Grabbeilagen als auch die spannende Story drumherum sind so fesselnd, dass wir vermutlich in einem späteren Blog gesondert darüber berichten werden.

 


 

Den vorletzten Absatz möchten wir unserem "Mo" widmen. Er hat den Ausflug nach Kairo (und zuvor schon einige andere) für uns organisiert und durchgeführt.  Wir haben ihn Anfang 2016 kennen und schätzen gelernt. Bei seiner Tätigkeit als Reiseleiter kann er seine Kenntnisse aus seinem Germanistik- sowie Archäologiestudium bestens einbringen. Er spricht perfekt deutsch, hat eine unglaubliche Fachkenntnis und ist darüber hinaus ein ganz toller Mensch. Ein weiterer Vorteil ist die individuelle Gestaltung seiner Touren hinsichtlich der Teilnehmeranzahl oder auch der zeitlichen Abläufe, die alle auf die Wünsche der Beteiligten ausgerichtet sind. Wir können ihn wärmstens empfehlen und haben sogar schon zweimal meine Mama mit ihm allein auf die Reise geschickt. Einen größeren Vertrauensbeweis kann es nicht geben! 

 

 

Abschließend möchte ich, Thorsten, mich bei Euch allen für die unzähligen Gratulationen zu meinem 50. Geburtstag bedanken. Ich muss zugeben, dass mich soviel Aufmerksamkeit ganz schön in Verlegenheit gebracht hat. Bitte habt Verständnis, dass ich nicht auf jeden Gruß einzeln eingehen konnte - dafür waren es einfach zuviele - aber ich habe mich ganz doll über jede Zeile gefreut!! Ist es komisch, diese Schallmauer erreicht zu haben oder droht mir jetzt sogar eine Midlife-Crisis? Nein, keinesweg. Insbesondere unserer neuer Lebensabschnitt wirkt auf Katy und mich wie ein Jungbrunnen und auch, wenn die Haut faltiger, die Haare dünner und die Belastungsgrenzen des Körpers geringer werden, so macht es die Freude am Leben wieder wett. Die nächsten Jahrzehnte können kommen!