April 2019 (Wadi el Rayan)

 

Heute berichten wir vom zweiten Teil unserer mehrtägigen Tour durch Ägypten, die uns diesmal ins Naturschutzgebiet Wadi el Rayan führte. Erneut waren wir mit unserem Mo und darüber hinaus mit seinem Kollegen Mohamed unterwegs, die beide die Reise organisierten und durchführten. Wir starteten von Kairo aus und die erste Station war der Qarun-See. Er befindet sich im Nordosten und ist ca. 230 km² groß. Wie man an den folgenden Fotos erkennen kann, war er an dem Tag spiegelglatt und wir gefühlt die einzigen Menschen vor Ort, mit Ausnahme der Bedienung des Restaurants und der Fischer, die in ihrem kleinen Boot vorbeikamen.  

 

 

Als nächstes ging es zum Qasr Qarun Tempel. Dieser stammt aus der ptolemäisch-römischen Zeit (ca. 300 Jahre v. Chr.) und war dem Krokodilgott, Sobek-Re, gewidmet. Einst war der Tempel von einer Mauer umgeben, von der heute jedoch nur kleine Überreste vorhanden sind.  Das Innere besteht aus einer Säulenhalle, mehreren Räumen, Korridoren und Treppen, von denen eine auf das Tempeldach führt. Von hier hat man einen wunderbaren Blick in die weitläufige Umgebung.

  

 

Der Wadi el Rayan National Park ist eine Senke in der westlichen Wüste von Ägypten. Die bekannteste Sehenswürdigkeit ist der Fayyum-See, der sogar einige kleine Wasserfälle umfasst. Inmitten der Wüste wirken diese eher wie eine Oase. Solltet Ihr bei dem Anblick unserer warmen Kleidung irritiert sein, so sei gesagt, dass wir im ägyptischen Winter vor Ort waren und es dann sogar in der Wüste recht kalt ist.

  

 

Weiter ging es über Stock und Stein zu den Ruinen von Medinet Madi, einer Tempelanlage aus dem mittleren Reich (2137-1781 v. Chr.) zu Ehren der schlangenartigen Göttin Renenutet und ebenfalls des Gottes Sobek. Aufgrund der zahlreichen Löwenskulpturen wurde dieser Stätte von Archäologen der Name "Löwentempel" verliehen. Es heisst, dass die Löwen im Eingangsbereich jeden angefallen hätten, der mit falschen Absichten den Zutritt beabsichtigt hätte. Auf uns wirkten sie eher niedlich als bedrohlich....

  

 

Der Höhepunkt war für uns die abschliessende Fahrt zu den imposanten, ebenfalls im Naturschutzgebiet befindenen Kalkstein-Felsen. Diese ragen mitten aus dem Sand hinaus und eröffnen einen unglaublichen Blick auf die Wüste, die Seen und das Tal. Ich fühlte mich wie ein kleiner Junge und erklomm, teilweise über alle Viere, lachend die höchsten Spitzen. Die Maus schaute sich das Treiben von unten an, verschob ein paar Felsen (s. unten) und genoss die langsam untergehende Sonne.

 

 

Durchaus spannend waren die Anfahrten zu den jeweiligen Plätzen. Teilweise sogar im Sandsturm, musste man ganz genau schauen, wo der Weg verläuft und auch das Festfahren im weichen Terrain blieb nicht aus. Auch wenn dieses unproblematisch verlief, dachte Mo doch recht deutlich über die zukünftige Anschaffung eines Allrad betriebenen Geländewagens nach. Wir haben die oben beschriebenen Erlebnisse unglaublich genossen und durften feststellen, dass Ägypten deutlich mehr als die Pyramiden, das Tal der Könige und das Rote Meer bietet. Voller Tatendrang freuen wir uns schon auf weitere Ziele in unserer neuen Heimat!