November 2020 (Treue Gäste)

 

Beim Tauchen erlebt man die schönsten Sachen unter Wasser. Dennoch sind es auch die Menschen und die Geschichten dahinter, die den besonderen Reiz ausmachen. Die meisten unserer Urlauber sind Wiederkommer und einige besuchen uns seit vielen Jahren. Alle eint dieselbe Leidenschaft und in diesem Jahr kommt eine weitere, jedoch unschöne Gemeinsamkeit dazu, nämlich eine Infektionskrankheit namens Corona. Seitdem ist die Welt eine andere und für uns bedeutet dieses unter anderem auch Verzicht auf unsere Gäste. Dieser Blog ist eine Hommage an sie alle, in der Hoffnung auf baldige Normalität und ein sehnsüchtig erwartetes Wiedersehen!

  




 

In der knapp vierjährigen Tätigkeit für das Blue Water Dive Resort sind uns viele Menschen ans Herz gewachsen. Teilweise haben sich Freundschaften entwickelt, aber genauso erlebt man auch höchst traurige Ereignisse. Von den dargestellten Personen sind nicht mehr alle unter uns und auch ehemals glückliche Pärchen getrennte Wege gegangen. Und dennoch haben wir sie hier mit aufgenommen, da sie jeweils einen Lebensabschnitt darstellen. Sollte jemand eine Veröffentlichung von sich nicht wünschen, gebt bitte Bescheid und wir werden sofort reagieren. Leider war es bei der Vielzahl unmöglich, jeden einzeln im Vorwege um Erlaubnis zu fragen. 

 




 

Bei der Sichtung aller uns vorliegenden Aufnahmen mussten wir leider feststellen, dass uns von zahlreichen Gästen kein Foto vorliegt. Für diesen Fall bitten wir schon jetzt um Entschuldigung und werden Versäumtes gern nachholen. Vielleicht spricht dieses aber auch für unsere tolle Gesprächskultur, wo das Erlebte wichtiger als das Handy oder die Kamera ist. Tröstend ist in diesem Fall, dass alle Begebenheiten im Kopf gespeichert sind, der aus unserer Sicht noch immer die beste sowie im Normalfall zuverlässigste Festplatte darstellt. Über die Dauer der Haltbarkeit lässt sich sicherlich diskutieren....

  




 

Höchst unterhaltsam sind die vielschichtigen Unterhaltungen, sofern man den anderen versteht. Das ist jetzt durchaus doppeldeutig, von uns gemeint ist jedoch eine eventuelle Sprachbarriere. Haben wir internationale Gäste, verläuft ein Gespräch meist problemlos in englisch. Lustig wird es, wenn Katy und ich, als echte Norddeutsche, beispielsweise auf Ur-Bayern, Schweizer, Österreicher, Schwaben, Sachsen oder Franken treffen. (Bei den zuletzt genannten haben wir schnell gelernt, dass es zwar offiziell Bayern sind, aber inoffiziell auf keinen Fall...). Was haben wir dabei schon gelacht und uns gegenseitig in den Landessprachen unterrichtet! 

 




 

Etwas, was uns sehr gefällt: In Strandkleidung und Taucherklamotten sehen alle gleich aus und soziale Unterschiede spielen keine Rolle. Sämtliche Altersklassen sind vertreten und ob Angestellte, Selbstständige, Arbeit Suchende, Wohlhabende, Pensionäre, Studenten, Auszubildene, gleichgeschlechtliche Paare, Künstler oder jemand mit Migrationshintergrund - sie alle sitzen wortwörtlich in einem Boot. Hier wird Toleranz gelebt, jeder darf aussehen wie er möchte und nur wenige lassen ihren beruflichen Alltag heraushängen. Es ist eher so, dass alle Abstand gewinnen und einfach einen schönen Urlaub haben wollen.

 




 

Großen Spaß macht es immer wieder, wenn sich Gruppen einfinden und diese ein eigenes Boot mit festem Guide buchen. Für einige von ihnen ist ein Tauchurlaub zur festen Tradition geworden und ich bin glücklich, von der einen oder anderen Truppe regelmäßig gewünscht zu werden und ihnen eine angenehme Zeit ermöglichen zu dürfen. Daraus ergeben sich verschiedene Vorteile: Man kennt sich, weiß von den einzelnen Vorlieben, die Ausrüstung bleibt an Bord, Buddy-Teams haben sich bereits gefunden und vor allem ist die Freude jedes Mal groß, sich wiederzusehen und neue Abenteuer zu beginnen!

 




 

Kaum einer unserer vorherigen Blog-Beiträge war so zeitintensiv wie dieser (Ausnahme vielleicht der Bericht über unsere aufregende Safari in Tansania im Februar), jedoch haben wir selten zuvor so häufig dabei gegrinst. Bestimmt kennt Ihr es von Euch selbst - man betrachtet ein Foto und sofort fällt einem dazu eine Geschichte oder Anekdote ein. Bei der Zusammenstellung der Aufnahmen ist uns eines ganz deutlich aufgefallen: Nahezu alle der hier abgebildeten Personen sind fröhlich und lächeln aus tiefstem Herzen. Genau an dieses Gefühl sollten wir uns auch in der momentan nicht einfachen Zeit erinnern und die (Vor)Freude erneuern! 

 




 

Immer wieder hört man von mir, dass der Job des Tauchlehrers der für mich schönste der Welt ist und dieses meine ich absolut ernst. Meine Büroräume sind unsere Boote und das Rote Meer, unsere so unterschiedlichen Kollegen stammen aus mehreren Nationen, die Unterwasserwelt bezaubert unverändert und wir leben in einem warmherzigen Land bei bestem Wetter. Aber alles hätte keinen Wert, wenn unsere Gäste nicht wären. Sie sind das Salz in der Suppe und verschaffen dieses magische Magenkribbeln. Die Leidenschaft, die wir einbringen, kommt im selben Maße zurück und die Wertschätzung, liebe Worte und manchmal sogar Tränen der Rührung sind unbezahlbar. Dass wir das Erleben dürfen, macht speziell mich sehr, sehr dankbar!