Juli 2021 (Bali und Gili Trawangan)

 

Man sieht in der unverändert andauernden Corona-Zeit unter anderem, wie viele derzeit vom Fernweh betroffen sind und ebenfalls nur zu gern in Gedanken an vergangene Reisen eintauchen. Ist es nicht schön, Fotos hervorzuholen und sich die einzelnen Geschichten dahinter vor Augen zu führen, dabei zu lächeln und den Satz zu beginnen mit "Weißt Du noch"? Dieses geht uns so bei den folgenden Eindrücken unserer intensiven Zeit in Indonesien und hier speziell auf den Inseln Bali und Gili Trawangan. Mag man atemberaubende Natur, herzliche Menschen, abwechslungsreiche Tauchplätze und auch Spiritualität, so ist man hier genau richtig!  

 

 

Über einen Monat waren wir auf Bali unterwegs mit dem Ziel, soviel wie möglich von der Insel mitzunehmen. Im Gegensatz zu Australien, bevorzugten wir hier jedoch einen einheimischen Fahrer mit Ortskenntnis. Und so lernten wir Komang kennen, einen Balineser, den wir bis heute tief ins Herz geschlossen haben. Dieses lag vor allem an seiner unglaublich sympathischen Art und zugleich der Tatsache, dass er uns Land und Leute soviel näher brachte, all unsere Wünsche erfüllte und nebenbei unzählige Geheimtipps zeigte. Und was haben wir manchmal gemeinsam Tränen gelacht. Mal wieder durften wir feststellen, dass Humor auf der ganzen Welt geschätzt wird und dieses zu teilen, eines der schönsten Güter ist. Unsere erste Collage ist daher Komang gewidmet!

 


 

Wir starteten in Jimbaran, im Süden Balis. Dieser Ort gilt als entspannte Alternative zum belebten Kuta, der Partymeile der Insel. Wir kamen in der Nacht an und waren sehr gespannt, was uns nach dem Aufwachen erwartet. Raus auf den Balkon, erster Eindruck: Heftige Luftfeuchtigkeit und es duftet nach Räucherstäbchen. Irgendwann treibt es uns auf die Straße und nanu, was ist denn hier los? So eine Dichte an Mofas haben wir noch nie gesehen. Den vielfach gerühmten Spirit of Bali durften wir am Abend bewundern. Am weitläufigen Strand versammeln sich unzählige Menschen an den überall im Sand aufgebauten Tischen. Bei Kerzenlicht, lauschiger Musik sowie der untergehenden Sonne genießt man in einmaliger Atmosphäre das leckere Essen und die Getränke.

 


 

Unser zweites Ziel war die Stadt Tabanan im Inneren der Insel, in früheren Zeiten das Zentrum des gleichnamigen Königreiches. Wir betrachteten unter anderem eine der unzähligen Tempelanlagen und marschierten durch die Reisfelder. Ebenfalls fuhren wir mit dem Mountainbike über 15 Kilometer durch die üppige Vegetation zum berühmten Pura Tanah Lot, einem Hindutempel auf einer Felsspitze im Meer. Auf dem Fußweg ist er nur bei Ebbe erreichbar. Da dieses andere Touristen auch wissen und darüber hinaus der Sonnenuntergang hier legendär ist, waren wir natürlich nicht allein dort. Insbesondere mit der starken Brandung ist es ein wirklich beeindruckender Ort.

 


 

Als nächstes führte es uns an die Nordküste nach Pemuteran und Lovina sowie zur Insel Menjangan. Komang fuhr mit uns mehrere Stunden quer über die Insel durch verschiedene Gebirgspassagen. Immer wieder hielten wir an markanten Punkten aufgrund der grandiosen Aussicht, eines tosenden Wasserfalls, berühmter Tempel oder um zahlreiche Affen anzuschauen. Diese sind hier heilig und häufig wimmelt es von den stets hungrigen Tierchen mit ganz schön großen Beißerchen. In allen Unterkünften fällt die liebevolle Gestaltung der Gärten auf.  An vielen Stellen sind fernöstliche Statuen platziert und jeder erdenkliche Ort ist mit frischen Blumenblüten versehen, die ständig erneuert werden. Dieses und der Einsatz von Räucherstäbchen sorgen für stets angenehme Düfte.

 


 

Weiter ging es nach Ubud, dem kulturellen und spirituellem Zentrum der Insel. Viele sagen, hier lernt man das wahre Bali kennen. Es gibt mehrere Galerien, zahlreiche Kunsthandwerker und jedes zweite Haus sieht wie ein kleiner Tempel aus. Zwischen dem Monkey Forest und dem Ubud Palace reihen sich gemütlich Cafés an kleine Hotels und Backpackerunterkünfte. Hier sind sie wieder - die Aussteiger, Surfer, Esoteriker, Hippies und Junggebliebenen aus aller Welt. Ein Großteil der angebotenen Dienstleistungen ist auf Yoga, Massagen sowie gesunde Ernährung ausgelegt und alles ist von wohltuenden Gamelan-Klängen untermalt. Ein Tag beginnt meist ruhig, sobald jedoch alle aufgewacht sind und die Tagesgäste einfallen, wird es wuselig, wenn auch nie hektisch.

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Natürlich haben wir immer wieder die Gelegenheit zum Tauchen genutzt und gerade die Nord- und die Ostküste bieten diesbezüglich verschiedene Highlights. Die Unterwasserlandschaft ist vielfältig und im 28°C warmen Wasser kommt besonders der Makro-Fan auf seine Kosten. Aber auch die großen Fischschwärme und unzähligen Schildkröten sind imposant. Ein Höhepunkt waren die Tauchgänge am berühmten Wrack der USAT Liberty.  Es handelt sich um ein amerikanisches Frachtschiff, welches 1942 von einem japanischen U-Boot torpediert und so versenkt wurde. Überraschend war, dass der Weg zum Wrack per Einstieg an Land erfolgt und es nach wenigen Minuten genau vor einem liegt. Darüber hinaus macht man meist Drifts vom Boot aus.

 


 

Weitere Ziele waren Candidasa und Sanur und wie immer hatte Komang viel Spaß, uns auf den Fahrten dorthin die eine oder andere Perle zu zeigen. Hier eine einsame Bucht, dort ein weiterer Tempel oder die nächste grandiose Aussicht auf den Ozean bzw. die unglaublichen Grünfelder und Terrassen. Die Natur auf Bali ist atemberaubend und man muss sie wirklich selbst live erlebt haben, da Fotos dieses nur ansatzweise widergeben können. Und immer wieder Affen! Ein Rastplatz war bevölkert mit ihnen. Als wir die Tür aufmachten und uns ungefähr 30 Makaken schreiend entgegenstürmten, plädierten wir mit aufgerissenen Augen für eine sofortige Weiterfahrt und Komang gab lachend Gas. 

 


 

Mit neun Übernachtungen sollte der Aufenthalt auf Gili Trawangan unsere längste Verweildauer an einem Ort darstellen und diese quirlige und zugleich so relaxte Insel stellte einen perfekten Abschluss unserer Zeit in Indonesien dar. Das Publikum ist jung, sportlich und sexy (wir haben uns einfach mit reingemischt...) und das Motto ist Chillen in Verbindung mit ein wenig Alkohol, Loungemusik oder auch Magic Mushrooms. Bars und Restaurants wechseln sich mit Tauchbasen und Surfshops ab, immer wieder unterbrochen von traumhaften Strandabschnitten. Es gibt weder Autos, noch Mopeds - als Fortbewegungsmittel dienen Fahrräder oder Pferdekutschen. Als Resümee können wir sagen, dass Bali und Trawangan uns förmlich verzaubert haben. Sobald man sich auf Land und die Menschen einlässt, geschieht etwas mit einem und wir können nur jedem raten, diese Erfahrung selbst zu erleben!