Februar 2022 (Unsere "Kleine")

 

Öfter kommt die Frage auf, ob wir ein Haustier haben und wir wissen immer gar nicht so recht, was wir darauf antworten sollen. Meist sagen wir "ja als auch nein". Offiziell haben wir keine Fellnase, jedoch hat ein kleines Mietzekätzchen vor einigen Jahren beschlossen, zumindest zeitweise bei uns einzuziehen. Da sie schon seit langer Zeit im Rudel mit all den anderen Katzen bei uns in der Wohnanlage lebt, konnten wir sie früh kennenlernen. Sie war anfangs kleiner als alle anderen, konnte sich jedoch hervorragend durchsetzen. Da jede Mietze bei uns einen Namen bekommt, nannten wir sie einfach "Kleine". Irgendwann miaute sie im Treppenhaus vor unserer Tür und erbat Einlass. Deutlich überraschter waren wir, als sie später sogar vor unserer Balkontür im zweiten Stock stand!

 

 

Wir konnten uns anfangs überhaupt nicht erklären, wie sie dort hingekommen ist, bis wir eines Tages entdeckten, dass sie eine Öffnung in der am Gebäude angebrachten Verkleidung nutzt. Betrachtet man insbesondere die oberen Fotos auf dieser Seite, so wird schnell klar, dass Schlafen ihre Lieblingsbeschäftigung und unser Bett ihr bevorzugter Platz ist. Da wird es für Katy und mich schon mal eng und die meisten Besitzer eines Tieres werden vermutlich bestätigen, dass man eher seine eigenen Gliedmaßen verrenkt, als dem Vierbeiner seinen Platz streitig zu machen...

 

 

Aber auch unabhängig vom Bett hat man den Eindruck, dass Kleine die gesamte Wohnung nebst Inventar annektiert hat. Weitere Plätze, die in erster Linie ihr gehören, sind beispielsweise die flauschigen Kissen auf dem Sofa, die Balkonstühle oder beide Teppiche. Steht die Tauchtasche mal herum, wird diese ebenfalls gern in Beschlag genommen. Das mag durchaus als Protest zu verstehen sein, da damit die nächste Verabschiedung bevorsteht und es diese zu verhindern gilt. In unserer Abwesenheit richten wir ihr zumindest den Balkon mit einem Deckchen und einer Schüssel Wasser her.

 

 

Auch wenn das obere Foto aus der Küche einen anderen Eindruck vermittelt, so bekommt Kleine von uns kein Fressen in der Wohnung. Wir möchten sie daran gar nicht erst gewöhnen und von jeher nimmt sie ihre Mahlzeiten anderweitig ein. Da sie stets wohlgenährt ist, scheint die Beschaffung unproblematisch zu gelingen. Manchmal bringt sie sogar uns ein Leckerli in Form einer Maus mit und versteht gar nicht, dass wir darauf keinen rechten Appetit verspüren. 

 


Die untere Bilderserie belegt eindrucksvoll ihre Gelenkigkeit, das Sonnen als zweite Lieblingsbeschäftigung sowie die Versöhnung mit dem Feind. Den Staubsauger schätzt sie nicht besonders und sie scheint zu denken, dass er sich ruhig verhält, wenn sie sich einfach drauflegt. Das ist aber immer nur von kurzer Dauer. Ansonsten ist das Verhalten unserer kleinen Fellnase vermutlich so, wie von allen anderen Katzen auf der Welt. Beispiel: Kaufst Du ihr teures Katzenspielzeug, so interessiert sie dieses in keinster Weise. Liegt jedoch eine kleine Alu-Kugel oder ein Flaschendeckel auf dem Boden, so ist es das größte Vergnügen... 

 

 

Sie bereichert unser Leben sehr und es macht uns schon ein wenig traurig, dass sich durch unsere längeren beruflichen Abwesenheiten auch ihr Rhythmus zwangsläufig verändern wird. Tröstend ist der Gedanke, dass sie die Welt dort draußen bestens kennt, ihre Gang um sich herum hat und zumindest der Balkon eine Rückzugsmöglichkeit für sie darstellt. Und bereits in der Vergangenheit war es so, dass Kleine stets schnell festgestellt hat, wenn wir wieder da sind. Dann gibt es erst viel Gemecker, bevor im Anschluss Schmusen und Kuscheln angesagt ist. Schon ist die Welt für alle wieder in Ordnung!