Zauberhaftes Rotes Meer

 

Das Rote Meer gehört zu den schönsten Tauchgebieten der Welt. Während das Great Barrier Reef, Thailand oder auch die Malediven mit absterbenden Riffen aufgrund der Korallenbleiche zu kämpfen haben, ist die Unterwasserwelt hier weitestgehend in Ordnung. Besonders im flachen Bereich tobt das Leben inmitten bunter Korallen. Von mikroskopisch kleinen Lebewesen bis zu Walhaien ist alles vertreten. Natürlich sind die letztgenannten sanften Riesen aufgrund ihrer Maße die Superstars. Sie gelten als die größten Fische des Meeres und ernähren sich von Plankton und Kleinstlebewesen. 

  

 

Die Sichtungen sind seltener Natur, hat man jedoch das große Glück, so vergisst dieses keiner der Anwesenden. Am ehesten kann man diese imposante Spezies beim Schnorcheln beobachten aber auch beim Tauchen ist es möglich. So sind die hier dargestellten Aufnahmen bei einem Dive entstanden, bei dem ein Exemplar sage und schreibe fast 20 Minuten bei uns blieb. Es schien so als wenn er förmlich mit uns spielen wollte! 

  

 

Der Napoleon-Lippfisch kann ausgewachsen eine Größe von über zwei Metern erreichen und ist damit eine imposante Erscheinung. Je älter er ist, desto größer sein Kopfbuckel. Der hier abgebildete verfügt über ein ungewöhnliches Geschwulst. Da wir ihn immer wieder mal entdecken, scheint diese Wucherung hoffentlich keine gesundheitlichen Auswirkungen zu haben und so freuen wir uns stets über ein Wiedersehen. 


 

Immer wieder schön anzuschauen sind fantastische Schwärme. Manchmal sind sie so dicht, dass man nicht hindurchschauen kann und es ist ein Erlebnis, mittendrin zu sein. Die Ansammlung dient dem Schutz vor Jägern und manchmal gibt es plötzliche sowie einheitliche Richtungsänderungen, die auf diese Art einen großen Fisch simulieren sollen. Fressen und gefressen werden ist hier der natürliche Ablauf.

  

 

Der Oktopus ist ein wahrer Verwandlungskünstler und in der Lage, sich farblich dem jeweiligen Untergrund anzupassen. Gern versteckt er sich in Löchern oder schwebt über dem Boden. Immer wieder erleben wir lustige Situationen mit ihm. Mal sahen wir, wie er mit allen Tentakeln Barsche wegboxte (Sieg nach Punkten für den Kraken...) oder aber, wie er eine UW-Kamera nicht loslassen und in seinen Besitz nehmen wollte.

 

 

Der Dugong (aus der Familie der Seekühe) gehört zu den bezauberndsten Wesen unter Wasser. Er hat ein ansteckendes Schmunzeln, welches auch nicht aus dem Gesicht weicht, wenn er wie ein Staubsauger über seine Leibspeise, das Seegras, herfällt. Da die Seegraswiesen weltweit immer weiter zurückgehen, ist auch die Population dieser putzigen Tiere leider gefährdet.


 

Auf nahezu jeder Wunschliste steht die beliebte Schildkröte. Meist ist sie recht scheu aber es gibt genauso Exemplare, die sehr neugierig sind. So gibt es welche, die jeden Taucher einzeln begrüßen. Manchmal stoßen wir auf ein riesige Grüne Schildkröte, die aussieht, als wenn sie die Hauptrolle in "Die unendliche Geschichte" gespielt hat.

 

 

Die bunten Korallen sind nicht nur schön in der Betrachtung - sie bieten vielen Lebewesen Heimat und zugleich Nahrung. Insbesondere, wenn man sich die Zeit nimmt, länger an einem Platz zu verweilen, wird man immer wieder neue Situationen entdecken. Oftmals wird vermutet, dass Korallen Pflanzen sind. Korrekterweise sind es empfindliche Nesseltiere, deren Schutz von großer Bedeutung ist.

 

 

Der elegante Mantarochen ist im Roten Meer nur selten zu erspähen. Daher ist die Begeisterung groß, wenn er sich dann doch mal zeigt. Seine Bewegungen sind majestätisch und da er nicht schüchtern ist, hat man bei einer Begegnung durchaus die Gelegenheit, ihn von ganz nah zu betrachten. Die hier abgebildete Aufnahme belegt das eindrucksvoll.


 

Alle lieben Delfine aber woran liegt das eigentlich? Wie der Dugong scheinen sie stets zu lächeln, können verspielt sein und zeigen auf vielfältige Weise ihre Intelligenz. Insbesondere, wenn einem eine Familie begegnet und die Eltern die Neugierde des Nachwuchses zulassen, geht wirklich jedem das Herz auf!


 

Haie sind nicht häufig zu erspähen und wenn, dann handelt es sich (zumindest bei den Tauchplätzen um Hurghada) meistens um Weißspitzen-Riffhaie. Diese harmlose Spezies sucht insbesondere in der kälteren Jahreszeit gern die Nähe zu Artgenossen. Dabei sind sie relativ standorttreu, bevorzugen ihre feste Höhle oder auch Tischkoralle und lassen sich beim Kuscheln kaum stören. 


 

Es gibt mehrere Meister der Tarnung. Sucht man in der oberen Fotoleiste beispielsweise den Angler-, den Stein- oder den Krokodilfisch, so ist schon genaues Hinschauen erforderlich. Muränen haben zwar ein unberechtigterweise bedrohliches Image, jedoch sind sie harmlos, so lange man sie nicht anfasst. Das ist ohnehin ein fester Grundsatz und dieses nicht nur, weil so einiges unter Wasser giftig ist!

 

 

Einige Divespots heben sich durch ihre Landschaft hervor. Dabei üben Überhänge, Tunnel oder Höhlen eine ganz besondere Faszination aus, was das obere Bild eindrucksvoll belegt. Dieses zeigt einen mystischen Durchbruch in nicht unerheblicher Tiefe, womit er zweifelsohne nicht für jedermann geeignet ist.


 

Ein weiterer Superstar ist der Weißspitzen-Hochseehai, auch Longimanus genannt. Er kann eine stattliche Größe erreichen und ist keineswegs ängstlich. So kann es vorkommen, dass er einen mit seiner Schnauze anstupst. Das sollte man in dem Fall durchaus als Warnsignal verstehen und ihn ganz besonders beobachten, wenn nicht sogar einen entspannten Rückzug antreten. Auf jeden Fall sind die Begegnungen ganz besondere Momente.


 

Das obere Foto vom Riesenkugelfisch lässt uns stets lächeln. Das liegt zum einen am lustigen, direkten Betrachtungswinkel aber genauso am Anblick seiner bemerkenswerten Zähne. Im wahren Leben würde jeder Zahnarzt entweder die Hände über den Kopf schlagen oder sich über einen großen Auftrag freuen!


 

Manche Arten sind einfach bildhübsch (siehe unten links den juvenilen Imperator-Kaiserfisch) oder auch total niedlich. Sieht man kleine Koffer- bzw. Kugelfische wie Hubschrauber umherfliegen, die Nemos ihre Anemone mutig verteidigen oder die neugierigen Blicke der Fledermausfische, so muss man einfach grinsen. Dieses gilt ebenso für viele Pärchen, die sich finden. Bei einigen heißt es, wenn sie sich gefunden haben, trennen sie sich nie mehr.

  

 

Die Sichtungen von Rochen stellen weitere Highlights dar. Es gibt unterschiedliche Gattungen und einige zeigen sich nur in der kälteren Jahreszeit. Besonders putzig ist der Bogenstirn-Torpedorochen (oben links). Dieser wird auch Zitterrochen genannt, da er elektrisch aufgeladen ist. Die Folgen eines Stromschlages werden von Tauchern angeblich als vergleichbar mit einem kräftigen Faustschlag beschrieben.


 

Alle abgebildeten Fotos haben wir selbst erstellt. Wir sind keine Profi-Fotografen und es handelt sich bei den Aufnahmen um Schnappschüsse, aufgenommen mit der kleinen Nikon Coolpix W300 oder der GoPro Hero 10, ohne künstliches Licht, spezielles Objektiv oder Stativ.


Wir hoffen dennoch, Euch mit den oberen Eindrücken aufzeigen zu können, warum uns die Unterwasserwelt täglich aufs Neue fasziniert und wir dankbar sind, diesen Beruf auszuüben. Tatsächlich verspüren wir nie Unlust auf das Tauchen und da man nie weiß, was einen erwartet, wird es zu keiner Zeit langweilig. Das größte Geschenk bleibt jedoch unverändert die Freude in den Gesichtern der Gäste und in diesem Sinne hoffen wir auf weitere, gemeinsame Erlebnisse mit Euch!